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Modelabels setzen vermehrt auf Bio-Baumwolle - finanzen.net

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Bio-Baumwolle wird populärer

Das Thema Nachhaltigkeit konnte sich über die vergangenen Jahre hinweg zu einem immer präsenter werdenden gesellschaftlichen Element entwickeln, sodass die Geschäfte mit Bio-Lebensmitteln, Fair-Trade-Produkten oder Elektrofahrzeugen bis heute florieren.

So scheint es nur logisch, dass auch in puncto Kleidung ein ähnlicher Trend zu erkennen ist. Demnach achten Hersteller sowie Verbraucher vermehrt darauf, dass für die Produktion von T-Shirts, Unterwäsche und Co. bestmöglich Bio-Baumwolle verwendet wird.

Hinsichtlich der weltweiten Nachhaltigkeit war dies ein notwendiger Schritt, denn noch vor geraumer Zeit waren die herkömmlichen Baumwollplantagen für circa ein Viertel des globalen Insektizid-Verbrauchs sowie für 10 Prozent des gesamten Pestizid-Einsatzes verantwortlich, wie das Umweltbundesamt in einer Studie zur Textilindustrie herausstellte.

Umweltschonende Plantagen

Bio-Baumwolle hat der normalen Baumwolle gegenüber jedoch noch weitere Vorteile. Während herkömmliche Baumwolle einen sehr hohen Wasserbedarf vorweist - rund 10.000 Liter je Kilo - wird Bio-Baumwolle auf eine entsprechende Weise angepflanzt, dass bis zu 90 Prozent des Bewässerungsaufwandes eingespart werden können.

Zudem darf die Bio-Faser weder mit den umweltschädlichen Pestiziden noch mit künstlichem Dünger behandelt werden, auch Gentechnik ist im Zusammenhang mit der Bio-Baumwolle untersagt.

Hierdurch sollen die Plantagenarbeiter, sowie die Umwelt weniger belastet werden. Nur wenn sich an diese Regularien gehalten wird, darf die gewonnene Faser als zertifizierte Bio-Baumwolle deklariert werden.

Bio-Baumwolle boomt

Das Geschäft mit der nachhaltig gewonnenen Baumwolle konnte sich zu einem regelrechten Boom entwickeln, da das Umweltbewusstsein der Verbraucher über die Jahre hinweg immer sensibler wurde, sind viele Modeketten auf den Zug der Nachhaltigkeit aufgesprungen.

So gehören H&M, C&A und Tchibo zu den Unternehmen, welche weltweit den größten Anteil an Bio-Baumwolle verarbeiten. Wobei diese Konzerne auch zu den global größten Abnehmern für reguläre Baumwolle zählen.

Nichtsdestotrotz brüsten sich die Labels damit, dass sie vermehrt auf nachhaltige Textilfasern setzen. So vertreibt beispielsweise H&M mit der Linie ‘Conscious‘ - also Bewusstsein - Mode, die mindestens aus 50 Prozent nachhaltigen Textilfasern und Bio-Baumwolle besteht.

Aber auch C&A setzt seit einigen Jahren auf nachhaltigere Produktion, wie Martina Schenk, Pressesprecherin des Modelabels öffentlich mitteilte, wie Utopia berichtet: "Zertifizierte Bio-Baumwolle ist unsere nachhaltigste Option und machte im Jahr 2018 38 Prozent der von uns verwendeten Baumwolle aus."

Doch hier hört der Umwelttrend in der Modebranche noch nicht auf, da zertifizierte Bio-Baumwolle nur nach Einhaltung expliziter Bedingungen als solche gekennzeichnet wird, ist die Gewinnung dieser recht aufwendig. Deswegen setzen die besagten Modeketten zusätzlich auf recycelte und nachhaltig gewonnene Textilfasern, die den Auflagen der Bio-Baumwolle zwar nicht gerecht werden, aber dennoch bedeutend umweltfreundlicher sind, als herkömmliche Textilien.

Diese Art der nachhaltigen Baumwolle trägt mittlerweile zu 19 Prozent des gesamten Baumwollaufkommens bei, wie eine Studie des Textile Exchange Verbandes herausstellt.

So haben es sich die Mitglieder des Verbundes, zu denen auch H&M, C&A und adidas gehören, zum Ziel bis 2025 gemacht, insgesamt 70 Prozent nachhaltige Baumwolle zu verwenden, wobei 20 Prozent davon aus zertifizierter Bio-Baumwolle bestehen sollen.

Henry Ely / Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Peter Denovo / Shutterstock.com




August 19, 2020 at 09:40AM
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