Fünf Promis wagen den Sprung ins kalte Wasser. Umgeben von Sorgen, Nöten, Leid und Freude begleiten Jenny Elvers, Patrick Lindner, Faisal Kawusi und Jorge González den Berufsalltag von Pflegekräften in einem Berliner Krankenhaus.
Die Pflegesituation in Deutschland ist nicht erst seit Beginn der Corona-Krise angespannt. Geplagt von einer Unmenge an Sorgen und Nöten kämpfen sich die Pflegekräfte von Kiel bis München schon seit vielen Jahren durch einen von vielen Außenstehenden völlig unterschätzten Berufsalltag. Die Pandemie hat die Lage in Deutschlands Krankenhäusern nur noch weiter verschärft. Fünf Promis wollen nun einen Einblick bekommen, was wirklich hinter dem Berufsbild Krankenpfleger*in steckt.
In der neuen SAT.1-Reportagereihe "Die Herzblut-Aufgabe" schauen die Damen und Herren Jenny Elvers, Lilly Becker (stößt erst ab Folge drei dazu), Jorge González, Faisal Kawusi, Wayne Carpendale und Patrick Lindner nicht nur zu, sondern packen auch mit an.
t-online sprach mit Wayne Carpendale darüber wie er dieses Projekt erlebt hat, wie Sie hier lese können. Wie er sich als Pfleger so macht, sehen Sie oben im Video.
"Was 'ne Truppe!"
Im Klinikum Berlin-Buch herrscht bereits frühmorgendliches Gewusel, als Jenny Elvers zum ersten Mal auf ihre Format-Kollegen trifft: "Was 'ne Truppe! Da ist von allem was dabei", freut sich die Schauspielerin. Die flockige Lässigkeit, mit der sich die Promis vor dem Klinik-Eingang begegnen, hält aber nicht lange an. Bereits bei der Einweisung in die Vorbereitungen zum anstehenden Praktikum-Test übernehmen Respekt, Ehrfurcht und auch eine Prise Muffensausen das Gefühlskommando.
Nach der bestandenen Prüfung wenden sich alle TV-Lichtgestalten ihren zugeteilten Klinik-Mentoren zu. Catwalk-Papagei Jorge beispielsweise wird von Pädiatrie-Schwester Nadja an die Hand genommen. Schnell merkt der Prime-Time-Entertainer, dass seine neue Chefin "mit Herz und Seele" dabei ist. Anders kann man die intensive und kräftezehrende Arbeit auf der Kinderstation aber wohl auch nicht meistern.
Jorge muss tief durchatmen
Obwohl sie körperlich selbst gehandicapt ist (Nadja leidet an Multipler Sklerose) gibt die Schwester jede Schicht alles, um kleine, leidende Seelen wie der an Bronchitis leidenden Katharina oder den gerade erst zweieinhalb Jahre alten Janne, der mit einem Gen-Defekt zu kämpfen hat, zu betreuen und zu versorgen. Nicht nur einmal muss Jorge beim Anblick von so viel Leid auf der einen und Fürsorge auf der anderen Seite tief durchatmen. "Das ist sehr emotional für mich", gesteht der "Let's Dance"-Juror.
Auch bei den anderen Promis fahren die Gefühle Achterbahn. Während sich bei HNO-Praktikant Patrick Lindner zwischen spontanen Autogrammstunde-Momenten und aufwühlenden OP-Vorbereitungen schon mal "flaue Gefühle" breitmachen, überwindet Wayne Carpendale auf der Unfallchirurgie-Station nahezu im Minutentakt neue Hemmungshürden. Vom Blutdruckmessen über die einfache Wundversorgung bis hin zum kniffligen Ziehen von Drainagen: Der
"Landarzt" ist mittendrin statt nur dabei
Faisal hat immer einen lustigen Spruch auf den Lippen
Mit nicht ganz so viel Aufregung im Gepäck wie seine Kollegen wirbelt Comedy-Ass Faisal Kawusi durch die Geriatrie-Station. Für die Ältesten unserer Gesellschaft hat der Komiker immer einen lustigen Spruch auf den Lippen. Das kommt nicht nur bei Weltkriegsgeschichten-Erzählerinnen und Thrombosestrumpf-Trägern gut an, sondern auch bei Schwester Luise, die ihren neuen Praktikanten gleich vom ersten Moment an ins Herz geschlossen hat: "Für die erste Schicht bekommt Faisal von mir sechs von zehn Punkten", adelt die erfahrene Pflegerin mit einem zwinkernden Auge.
Jenny Elvers bekommt nach ihrer ersten Schicht noch kein Punkte-Zeugnis ausgestellt. Das braucht sie aber auch nicht. Die Schauspielerin hat auch ohne verbales Zertifikat ein gutes Gefühl: "Ich bin erst noch viel hinterhergelaufen. Aber ich möchte ja eine Bereicherung und kein Hindernis sein", stellt Elvers klar. Auf der Geburtshilfe-Station taucht die gebürtige Lüneburgerin ein in die Arbeitswelt von Schwester Sandra.
Schon nach dem ersten Stationsrundgang fahren die Gefühle Achterbahn. Erinnerungen werden wach an schwere Zeiten: "Mein Sohn hatte mit drei Jahren eine schwere Operation am Hals. Es hätte sein können, dass er seine Stimme verliert", erzählt Jenny mit tränenerstickter Stimme.
"Ich ziehe meinen Hut vor diesem Pensum"
Den meisten Kindern und ihren Müttern geht es auf der Station von Mentorin Sandra aber bestens. Am Ende ihrer ersten Schicht weiß auch Jenny Elvers nicht wohin mit all ihrer Hochachtung: "Ich ziehe meinen Hut vor diesem Pensum. Ich habe selber oft eine Krankenschwester gespielt. Aber das hat wirklich nichts mit der Realität zu tun", gesteht die sichtlich aufgewühlte "Praktikantin".
Es ist ein Einblick, der zum Nachdenken anregt und all den Leuten den Wind aus den Segeln nimmt, die immer noch denken, dass der Pflegeberuf mal eben so mit links zu Wuppen ist. Ist er nicht, so viel steht spätestens jetzt fest. All die Menschen, die früher als die Sonne aufstehen, um all den leidenden Seelen zu helfen und beizustehen, die auf fremde Hilfe angewiesen sind, sind Helden mit ganz viel Herzblut. Das wissen jetzt auch Jenny Elvers, Wayne Carpendale, Patrick Lindner und Jorge González.
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