Der schwedische Regisseur Ruben Östlund ist beim Filmfestival in Cannes nach 2017 zum zweiten Mal mit der Goldenen Palme für den besten Film ausgezeichnet worden. Er gewann mit der scharfen Gesellschaftssatire »Triangle of Sadness « über die Welt der Superreichen. Östlunds gefeierter Film hat sich gegen 20 andere Wettbewerbsbeiträge durchgesetzt. Entschieden hat eine Jury unter dem Vorsitz des französischen Schauspielers Vincent Lindon.
Szene aus »Triangle of Sadness« : Zweite Goldene Palme für Regisseur Ruben Östlund
Foto: Fredrik-Wenzel / dpa»Triangle of Sadness« spielt unter anderem auf einer Luxusjacht. Nachdem diese von Piraten gekapert wird, stranden ein paar der Schiffsreisenden auf einer Insel, wo die Hierarchien umgekehrt werden. »Triangle of Sadness« handelt von der Absurdität des Kapitalismus, Machtverhältnissen und von sozialer Ungleichheit (mehr über den Film lesen Sie hier).
Östlund gewann bereits vor fünf Jahren für »The Square« die Goldene Palme.
Mit dem Großen Preis der Jury, der zweitwichtigsten Auszeichnung des Festivals, wurden in diesem Jahr die französische Filmemacherin Claire Denis (»Stars at Noon«) sowie der Belgier Lukas Dhont für »Close« geehrt. Der Preis für die beste Regie ging an Park Chan-wook (»Decision to Leave«).
Die iranische Schauspielerin Zar Amir Ebrahimi nahm den Preis als beste Schauspielerin entgegen. Sie verkörpert in »Holy Spider« von Ali Abbasi eine mutige Journalistin, die einem Serienmörder auf der Spur ist. Als bester Schauspieler wurde der Südkoreaner Song Kang-ho für seine Rolle in »Broker« von Hirokazu Koreeda gewürdigt.
Felix Van Groeningen und Charlotte Vandermeersch freuen sich über die Ehrung für ihren Film »Le Otto Montagne«
Foto: SARAH MEYSSONNIER / REUTERSDer Preis der Jury wurde an »Le Otto Montagne« von Charlotte Vandermeersch und Felix Van Groeningen sowie zu gleichen Teilen an »EO« von Jerzy Skolimowski vergeben.
Der Schwede Tarik Saleh wurde mit dem Preis für das beste Drehbuch für seinen Film »Boy from Heaven« geehrt.
Spezialpreis für Dardenne-Brüder
Mit einem Spezialpreis wurden zudem die belgischen Filmemacher Jean-Pierre und Luc Dardenne geehrt. Die Auszeichnung werde speziell zu diesem Jubiläumsjahr vergeben, sagte Jury-Präsident Vincent Lindon. Die Dardenne-Brüder waren bereits mit vielen Filmen in Cannes eingeladen und gewannen zweimal den Hauptpreis Goldene Palme (1999: »Rosetta«, 2005: »Das Kind«). Dieses Jahr lief ihr Film »Tori and Lokita« im Wettbewerb.
Das Werk erzählt von den jungen Geflüchteten Tori und Lokita, die sich unterwegs kennengelernt haben und sich nun als Geschwister ausgeben, um Lokita (Joely Mbundu) einen Aufenthaltsstatus in Belgien zu ermöglichen. Doch die Behörden erkennen das nicht an, und Lokita läuft Gefahr, zurückzumüssen. Um Geld zu verdienen, arbeiten die beiden nachts als Drogenkuriere. Schließlich willigt Lokita in einen Job ein, der verhängnisvoll enden wird.
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